„Mediensucht – Zurück in die Zukunft“

| Suchtberatungsstelle Saale-Holzland-Kreis

Das Thema „Medienkompetenz vs. Mediensucht“ findet in Schulen bereits ab der 4. Klasse im SHK großes Interesse. Selbst in Elternabende und bei Multiplikatorenschulungen wird sich dem Thema mehr und mehr gewidmet.

Bundesweit:

  • wird jedes Jahr bei 20.000 Kindern eine Mediensucht diagnostiziert (Ärzte Zeitung, 08.03.2017)
  • gelten 600.000 junge Menschen weiterhin als medienabhängig. Der Beginn für eine Medienabhängigkeit wird dahingehend schon zeitig vorgelebt.
  • nutzen 70 % der Kinder im Krippen- und Kindergartenalter das Handy ihrer Eltern täglich mehr als eine halbe Stunde.

Umso wichtiger war es, das Thema „Medienkompetenzen vs. Mediensucht“ näher zu beleuchten und darauf aufmerksam zu machen. Hierzu hatte Herr Dr. Kroll (Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Fachklinikum Asklepios Stadtroda) einen sehr vielseitigen Vortrag über „Hype & Vernachlässigung – die digitale Identität als pädagogische und entwicklungspsychologische Herausforderung“ dargestellt.

Er wies dabei auf eine zu schnelle mediale Entwicklung hin, die wir als Endverbraucher nicht im Griff haben. Dabei kamen vor allem die Gefahren zum Kinder- und Jugendschutz zum Tragen und, dass wir als Helfer, Berater oder Betreuer sowie auch als Elternteile den Auftrag haben Kinder und Jugendliche stets im Blick für einen sensiblen Umgang mit diesen medialen Handwerken behalten müssen. Besonders durch seelische Gewalteinflüsse wie durch Cyber Mobbing , Grooming (früher Konsum von Pornos), Happy-Slapping und ähnliche Beispiele ist es wichtig als Erwachsene immer am Ball unserer Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden zu sein und zu bleiben. Es stellt ebenso eine Gefahr für Erwachsene dar, besonders in Hinsicht der Suchtverlagerung, wenn anderes Suchtverhaltensweisen abgelegt werden. Dadurch ist ein sensibler Umgang für Groß und Klein von enormer Bedeutung.

Nach dem Vortrag von Herrn Dr. Kroll fanden 3 Stationen statt, die das Team der Psychosozialen Beratungsstelle sowie der Ambulanten Hilfe – Sucht darstellten.

  • Die Station „Von Gamer-Daumen bis hin zum Wii-Knie – ein wachsendes Gefährdungspotenzial“ stellten Kai Naumann und Judith Völlmer (ehemals Springer) mit verschiedenen medialen Angeboten und Techniken dar.
  • An der Station „Hilfe, ich bin offline – Umgang und Methoden bei Mediensucht in der PSBS“ stellten Heike Adler und Annett Rothe-Thieme verschiedene Settings im Beratungsprozess dar.
  • An der Station „Smartphones verbinden – soziale Medien im Familienalltag“ erläuterte Ellen Hartung die Verbindungen zwischen Apps, Chats und ähnlichen medialen Variaten.

Ein buntes Spektakel bei dem sich alle etwas mitnehmen konnten, wie man wollte – inhaltlich wie auch körperlich durch ein großes Buffet mit vielen Leckereien danach.

Mitarbeiter aus der Psychosozialen Beratungsstelle, der Ambulanten Hilfe und der Verwaltung am Tag der Offenen Tür.
Dr. Kroll (Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Fachklinikum Asklepios Stadtroda) bei seinem Vortrag über „Hype & Vernachlässigung – die digitale Identität als pädagogische und entwicklungspsychologische Herausforderung“

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