Ehemaligentreffen 2024
| Suchthilfezentrum für Mutter und Kind Wolfersdorf
Am Samstag, dem 26.10.2024, fand im Suchthilfezentrum für Mutter und Kind das zweite Ehemaligentreffen statt.
Die Einrichtung für abhängigkeitserkrankte Mütter mit ihren Kindern gibt es nun schon 13 Jahre in Trockenborn-Wolfersdorf. Bis dato haben wir insgesamt 87 Frauen über kurze oder auch längere Zeit auf ihrem Weg in ein drogenfreies Leben betreut. Dabei waren Frauen, die nur ein paar Tage bei uns waren und einige Frauen nur ein paar Wochen oder Monate. Dabei gab es natürlich auch immer mal wieder Tage, die nicht so schön waren oder an denen die Frauen auch mal keine Lust mehr hatten, aber viele haben sich „durchgebissen“ und haben ihr Ziel verfolgt.
Drei von den ehemaligen Bewohnerinnen waren nun zum zweiten Ehemaligentreffen wieder dort, wo ihr Leben eine Wendung genommen hat. In einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit einem großen „Blitzlicht“ mit den Frauen, die aktuell im Suchthilfezentrum leben, wurde über ihre momentanen Befindlichkeiten und Gefühle gesprochen. Was bewegt und beschäftigt mich gerade? Was gibt es gerade für Herausforderungen.
Offen teilten uns die ehemaligen Bewohnerinnen auch die Dinge aus ihrem jetzigen Leben mit und gaben ihre Erfahrungen an die aktuellen Bewohnerinnen weiter. Themen wie: Beziehungen neu gestalten, neue Netzwerke aufbauen, wie setze ich mich mit meiner Familie weiter auseinander, wie bekomme ich mit meiner Familie eine gelingende Struktur in den neuen Alltag, wie gehe ich mit Suchtdruck um, wie verhalte ich mich, wenn mir Drogen angeboten werden? Sie berichteten offen von den Anfangsschwierigkeiten, die sie teilweise unterschätzt hatten. Ein großes Thema war für die Frauen die Aufrechterhaltung ihrer Alltagsstruktur. Welche Aktivitäten können sie im neuen Lebensumfeld unternehmen? Welche Hobbies finden? Und ein sehr großes Thema war: wie gehen wir mit der Einsamkeit um.
Die aktuellen Bewohnerinnen lauschten gespannt, stellten Fragen und gaben zu, einiges aktuell zu unterschätzen.
Frau S.: „Ich bin dem SHZ unendlich dankbar, weil ich so mein Leben wieder zurückbekommen habe. Mir war es immer wichtig, für meine Kinder wieder die Mutter sein zu können, die sie verdient haben. Mittlerweile bin ich auch dankbar, dass ich wieder die Frau sein kann, die ich sein will. Ohne das SHZ wäre ich zu Grunde gegangen, da wäre ich nicht da wo ich jetzt bin. Ich genieße jeden Tag meines „Clean-seins“, nicht vernebelt die Welt zu erleben und das Leben clean zu genießen. Da bin ich allen unendlich dankbar!“
Frau K.: „Die Muki war für uns ein Start in ein gesundes, gemeinsames und schönes Leben und dafür werde ich allen Beteiligten für immer dankbar sein.“
Frau G.: „Die Einrichtung hat einfach mein Leben verändert von total chaotisch zu strukturiert und organisiert. Meine Kinder sind wieder zu Hause. Es läuft nicht alles perfekt, oder fasst. Wir wohnen jetzt zu dritt in einer eigenen Wohnung, wir lieben und wir hassen uns, haben einen geregelten Tagesablauf. Ich bin einfach froh, dass ich hierhergekommen bin.“